Kapitel 12: Nachhaltigkeit im Messebau – Verantwortungsvolle Konzepte für die Zukunft
Nachhaltigkeit ist längst kein Nischenthema mehr, sondern hat sich zu einem zentralen Aspekt moderner Unternehmensführung und damit auch des Messewesens entwickelt. Im Messebau gewinnt das Thema zunehmend an Bedeutung – getrieben durch ökologische Verantwortung, regulatorische Anforderungen, wirtschaftliche Überlegungen und nicht zuletzt durch die Erwartungen von Kunden und Besuchern. Dieses Kapitel widmet sich umfassend dem Thema Nachhaltigkeit im Kontext von Messestand-Konzeption und -Realisierung. Wir beleuchten die Grundlagen nachhaltiger Messekonzepte, basierend auf dem Drei-Säulen-Modell, untersuchen die Bedeutung nachhaltiger Materialien und der Ressourceneffizienz, gehen auf Energieeffizienz und Klimaschutz ein, betrachten die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft und des End-of-Life-Managements und schließen mit der wichtigen Rolle von Nachhaltigkeitskommunikation und -zertifizierung. Ziel ist es, praktische Ansätze und Strategien aufzuzeigen, wie Messebau und Messedesign verantwortungsvoller gestaltet werden können, ohne dabei Kreativität, Funktionalität oder Wirtschaftlichkeit zu vernachlässigen. Auch die Messelogistik und der Messetransport spielen in der Nachhaltigkeitsbetrachtung eine wichtige Rolle.
12.1 Grundlagen nachhaltiger Messekonzepte: Ein ganzheitlicher Ansatz
Nachhaltigkeit im Messebau bedeutet, ökologische, ökonomische und soziale Aspekte über den gesamten Lebenszyklus eines Messestandes hinweg zu berücksichtigen und in Einklang zu bringen. Das etablierte Drei-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit bietet hierfür einen hilfreichen Rahmen:
- Ökologische Nachhaltigkeit: Im Fokus stehen die Minimierung des ökologischen Fußabdrucks durch Ressourcenschonung, Materialeffizienz, Energieeffizienz, Klimaschutz (Reduzierung von Treibhausgasemissionen, z. B. durch optimierten Messetransport), Abfallvermeidung und die Förderung von Recyclingkreisläufen.
- Ökonomische Nachhaltigkeit: Hier geht es um die langfristige Wirtschaftlichkeit. Nachhaltige Konzepte sollten nicht nur kurzfristig budgetkonform sein, sondern durch Langlebigkeit, Mehrfachnutzung (z. B. modularer Messebau), Werterhalt und effiziente Prozesse auch langfristig Kosten sparen und Investitionssicherheit bieten. Transparente Lieferketten gehören ebenfalls dazu.
- Soziale Nachhaltigkeit: Diese Säule umfasst faire Arbeitsbedingungen und Entlohnung entlang der gesamten Wertschöpfungskette (auch bei Zulieferern für Messebau und Messelogistik), Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit, Inklusion und Barrierefreiheit am Messestand sowie die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung und die Förderung lokaler Wertschöpfung.
Die Herausforderung liegt darin, eine Balance zwischen diesen oft auch konkurrierenden Zielen zu finden und integrierte, ganzheitliche Lösungen zu entwickeln.
Die Motivation für nachhaltiges Handeln im Messewesen ist vielfältig. Regulatorische Anforderungen (Umweltgesetze, Berichtspflichten) spielen eine wachsende Rolle. Gleichzeitig steigen die Markt- und Kundenanforderungen – Auftraggeber haben eigene Nachhaltigkeitsziele, und Nachhaltigkeit wird zum Wettbewerbsfaktor und Imagevorteil. Nicht zu unterschätzen sind die wirtschaftlichen Vorteile: Ressourceneffizienz senkt Kosten, Wiederverwendbarkeit sichert Investitionen. Oftmals treibt auch eine intrinsische Motivation, basierend auf unternehmerischer Verantwortung und Werten, den Wandel an.
Eine entscheidende Grundlage für nachhaltigen Messebau ist die Lebenszyklusbetrachtung. Nachhaltigkeit beginnt bereits in der Planungs- und Designphase (Materialauswahl, modulare Konzepte), setzt sich in der Produktionsphase (ressourceneffiziente Prozesse), der Transport- und Logistikphase (optimierte Routen, umweltfreundliche Mittel) und der Nutzungsphase (Energieeffizienz, Langlebigkeit) fort und endet mit einem durchdachten End-of-Life-Management (Wiederverwendung, Recycling, verantwortungsvolle Entsorgung).
Zur Orientierung und Glaubwürdigkeit dienen verschiedene Nachhaltigkeitsstandards und Zertifizierungen. Dazu gehören Umweltmanagementsysteme (ISO 14001, EMAS), Produktzertifizierungen (FSC für Holz, Blauer Engel), veranstaltungsspezifische Standards (ISO 20121) oder Rahmenwerke zur Unternehmensverantwortung (UN Global Compact, GRI).
Die erfolgreiche Umsetzung erfordert das Engagement aller Stakeholder – von den eigenen Mitarbeitern über Kunden und Lieferanten bis hin zu Messegesellschaften und Verbänden. Eine transparente und authentische Kommunikation über die eigenen Bemühungen und Erfolge, aber auch über Herausforderungen, ist dabei essenziell, um Vertrauen aufzubauen und Greenwashing zu vermeiden.
Nachhaltigkeit im Messebau ist kein Widerspruch zur Wirtschaftlichkeit. Eine ganzheitliche Betrachtung zeigt oft, dass Ressourceneffizienz, Langlebigkeit und intelligente Konzepte langfristig zu Kosteneinsparungen führen und neue, nachhaltige Geschäftsmodelle (z. B. Mietkonzepte) ermöglichen. Trotz Herausforderungen wie potenziell höheren Anfangsinvestitionen oder technischen Hürden ist der Weg zu nachhaltigeren Messekonzepten sowohl notwendig als auch zukunftsweisend.
12.2 Nachhaltige Materialien und Ressourceneffizienz: Bewusst bauen
Die Auswahl der Materialien und der effiziente Umgang mit Ressourcen sind Kernaspekte eines ökologisch verantwortungsvollen Messebaus. Sie haben einen direkten Einfluss auf den ökologischen Fußabdruck des Messestandes über seinen gesamten Lebenszyklus.
Die Kriterien für eine nachhaltige Materialauswahl sind vielfältig. Sie umfassen die ökologische Herkunft (nachwachsend, recycelt, regional), die Umweltauswirkungen bei der Produktion (Energie, Wasser, Emissionen), die Gesundheits- und Umweltverträglichkeit im Gebrauch (Schadstofffreiheit, Emissionsarmut), die Langlebigkeit und Funktionalität sowie die End-of-Life-Eigenschaften (Recyclingfähigkeit, Kompostierbarkeit, Wiederverwendbarkeit). Eine ganzheitliche Bewertung ist entscheidend.
- Holz und Holzwerkstoffe: Bieten bei zertifizierter Herkunft (FSC/PEFC) eine gute Ökobilanz. Innovative Leichtbauplatten oder Werkstoffe mit reduziertem Formaldehydgehalt verbessern die Nachhaltigkeit weiter. Nachhaltige Oberflächenbehandlungen (wasserbasiert, Öle, Wachse) sind konventionellen Lacken vorzuziehen.
- Metalle: Ihre Stärke liegt in der Langlebigkeit und exzellenten Recyclingfähigkeit. Der Einsatz von Recyclingmetallen (insbesondere Aluminium) spart erheblich Energie. Ressourceneffiziente Konstruktionen und langlebige, VOC-arme Beschichtungen verbessern die Bilanz.
- Kunststoffe: Hier ist besondere Sorgfalt geboten. Der Einsatz von Recyclingkunststoffen oder biobasierten Kunststoffen (z. B. PLA) ist zu bevorzugen. Wichtig sind die Recyclingfähigkeit (Monomaterialien statt Verbunde) und die Vermeidung problematischer Additive. Generell gilt: Kunststoffeinsatz minimieren und Mehrweglösungen fördern.
- Textilien: Nachhaltige Fasern (Biobaumwolle, Recycling-Polyester, Naturfasern wie Hanf), umweltfreundliche Produktionsprozesse (Färbung, Veredelung) und Langlebigkeit sind entscheidend. Miet- oder Leasingsysteme für textile Elemente können sinnvoll sein. Ihr geringes Gewicht ist ein Vorteil für Messetransport und Messelogistik.
- Innovative und alternative Materialien: Neue Optionen wie Platten aus Pilzmyzel, Stroh oder Bambus, Upcycling-Materialien oder technische Innovationen (z. B. energieerzeugende Oberflächen) erweitern das Spektrum für nachhaltigen Messebau.
Neben der Materialauswahl ist die Ressourceneffizienz durch Materialoptimierung zentral. Das bedeutet:
- Materialminimierung: Intelligente Leichtbaukonstruktionen, optimierte Statik, Vermeidung von Überdimensionierung.
- Materialeffizienz in der Produktion: Schnittoptimierung, digitale Planung, Wiederverwendung von Resten.
- Modulare und standardisierte Systeme: Ermöglichen flexible Anpassung, hohe Wiederverwendbarkeit und effiziente Messelogistik.
- Mehrfachnutzung und Umrüstbarkeit:Messestände so gestalten, dass sie für verschiedene Messen oder mit geringen Anpassungen (z. B. austauschbare Grafiken) wiederverwendet werden können.
- Reparaturfähigkeit: Konstruktionen sollten so ausgelegt sein, dass Komponenten leicht ausgetauscht oder repariert werden können.
Eine systematische Bewertung und Dokumentation der Materialauswahl, z. B. durch Ökobilanzen oder Materialpässe, schafft Transparenz und unterstützt die glaubwürdige Kommunikation der Nachhaltigkeitsbemühungen im Messedesign und Messebau.
12.3 Energieeffizienz und Klimaschutz: Den Fußabdruck reduzieren
Energieverbrauch und die damit verbundenen Treibhausgasemissionen sind wesentliche Faktoren des ökologischen Fußabdrucks einer Messebeteiligung. Energieeffizienz und Klimaschutzmaßnahmen im Messebau und -betrieb sind daher zentrale Hebel für mehr Nachhaltigkeit.
Die Energieeffizienz beginnt bereits bei der Standgestaltung. Eine optimierte Raumgeometrie, die Nutzung von Tageslicht, thermische Zonierung und die Auswahl von Materialien mit guten Dämmeigenschaften können den Energiebedarf für Beleuchtung, Heizung und Kühlung passiv reduzieren. Leichtbauweise senkt zudem den Energieaufwand für Messetransport und Messelogistik.
Ein Hauptverbraucher ist die Beleuchtung. Der Einsatz hocheffizienter LED-Technik ist heute Standard. Eine bedarfsgerechte Lichtplanung, die Akzente setzt statt flächig auszuleuchten, und intelligente Lichtsteuerungssysteme (Präsenzmelder, Tageslichtsensoren, Zeitprogramme) können den Verbrauch weiter drastisch senken.
Auch Medien- und Präsentationstechnik benötigt Energie. Die Auswahl energieeffizienter Hardware (Displays, Projektoren), intelligentes Energiemanagement (Abschaltautomatik, Standby-Minimierung) und optimierte Medienkonzepte (Fokus auf relevante Flächen, energieeffiziente Inhalte) helfen, den Verbrauch zu begrenzen. Alternative, energiesparende Präsentationstechniken (z. B. E-Paper) können ebenfalls sinnvoll sein.
Die Heizung, Kühlung und Klimatisierung von Messeständen kann sehr energieintensiv sein. Passive Maßnahmen (Abschirmung, Belüftung, Verschattung) sollten Priorität haben. Wo aktive Systeme nötig sind, ist auf hocheffiziente Geräte, bedarfsgerechte Dimensionierung und intelligente Regelung zu achten. Alternative Konzepte wie punktuelle Klimatisierung oder Strahlungsheizung können effizienter sein als Vollklimatisierung.
Neben der Effizienzsteigerung kann die Nutzung erneuerbarer Energien die Klimabilanz verbessern. Dies kann durch die Integration von Photovoltaik-Elementen in den Messestand, den Bezug von zertifiziertem Ökostrom oder die Nutzung energieautarker Systeme geschehen. Eine CO2-Bilanzierung des gesamten Messeauftritts schafft Transparenz über die Emissionen. Unvermeidbare Emissionen können durch Investitionen in zertifizierte Kompensationsmaßnahmen (z. B. Klimaschutzprojekte) ausgeglichen werden, mit dem Ziel eines klimaneutralen Messeauftritts.
Auch die Energieeffizienz in Transport und Logistik ist entscheidend. Optimierte Routen, die Wahl umweltfreundlicher Transportmittel (Bahn statt LKW, Schiff statt Flugzeug), effiziente Verpackung zur Volumenreduktion, lokale Beschaffung zur Vermeidung langer Messetransporte und digitale Logistiksteuerung tragen erheblich zur Reduzierung des Energieverbrauchs und der Emissionen bei.
Ein systematisches Energiemonitoring während der Messe durch Messgeräte und die anschließende Analyse der Verbrauchsdaten bilden die Grundlage für einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess, um die Energieeffizienz und Klimabilanz von Messebeteiligungen stetig zu optimieren.
12.4 Kreislaufwirtschaft und End-of-Life-Management: Den Kreislauf schließen
Das Prinzip der Kreislaufwirtschaft ("Circular Economy") zielt darauf ab, Ressourcen so lange wie möglich im Wirtschaftskreislauf zu halten, ihren Wert zu maximieren und Abfall zu minimieren. Im temporären Geschäft des Messebaus bietet dieser Ansatz enorme Potenziale für mehr Nachhaltigkeit. Ein durchdachtes End-of-Life-Management ist dabei entscheidend.
Die Grundprinzipien der Kreislaufwirtschaft im Messebau umfassen:
- Kreislauffähiges Design (Circular Design): Bereits im Messedesign werden Langlebigkeit, Mehrfachnutzung, Demontierbarkeit, Reparierbarkeit und Recyclingfähigkeit berücksichtigt. Modulare Bauweisen und die Verwendung von Monomaterialien sind hier Schlüsselelemente.
- Ressourcenschonung: Materialeinsatz minimieren, nachwachsende oder recycelte Materialien verwenden, Nutzungsdauer verlängern.
- Kreislaufführung von Materialien: Geschlossene Kreisläufe anstreben, sei es durch Wiederverwendung, Reparatur, Aufarbeitung (Refurbishment), Recycling oder bei biologischen Materialien durch Kompostierung.
- Werterhalt: Den funktionalen und wirtschaftlichen Wert von Materialien und Komponenten möglichst lange erhalten und Downcycling vermeiden.
Ein zentraler Hebel ist das Design für Kreislauffähigkeit. Modulare Systeme mit standardisierten, kompatiblen Elementen und demontagefreundliche Konstruktionen mit lösbaren Verbindungen (statt Kleben) sind Grundvoraussetzungen. Die Materialauswahl bevorzugt gut recycelbare Monomaterialien oder zertifizierte, kreislauffähige Verbundstoffe.
Wiederverwendungs- und Mehrfachnutzungskonzepte sind im Messebau besonders effektiv. Systemstände können für viele Messen wiederverwendet werden, oft nur mit ausgetauschten Grafiken. Miet- und Leasingkonzepte verteilen die ökologischen und ökonomischen Lasten auf viele Nutzer. Standpools oder Sharing-Modelle ermöglichen die gemeinsame Nutzung von Messestand-Elementen. Auch die kreative Transformation und Umnutzung bestehender Elemente ist eine Option.
Ist eine Wiederverwendung nicht mehr möglich, steht das Recycling im Vordergrund. Dies erfordert eine sortenreine Trennung der Materialien beim Abbau, was durch eine entsprechende Konstruktion und Kennzeichnung erleichtert wird. Die Auswahl recyclinggerechter Materialien und die Zusammenarbeit mit Recyclingpartnern sind wichtig. Upcycling, die Umwandlung in höherwertige Produkte, ist eine kreative Verwertungsoption.
Trotzdem fällt Abfall an. Abfallvermeidung hat oberste Priorität (Materialminimierung, digitale Alternativen zu Print, Mehrwegsysteme). Unvermeidbarer Abfall muss konsequent getrennt und möglichst hochwertig verwertet werden (z. B. Kompostierung organischer Abfälle).
Neue Geschäftsmodelle unterstützen die Kreislaufwirtschaft, z. B. "Product-as-a-Service" (Messeauftritt als Dienstleistung mieten statt Stand kaufen), Rücknahme- und Pfandsysteme für Komponenten oder Sharing-Plattformen für gebrauchte Standelemente.
Digitale Technologien wie digitale Materialpässe (mit Infos zu Zusammensetzung und Recycling), Tracking-Systeme für Komponenten oder BIM (Building Information Modeling) für Messestände können Transparenz schaffen und die Kreislaufführung erleichtern.
Die erfolgreiche Umsetzung erfordert Kooperationen entlang der Wertschöpfungskette – zwischen Ausstellern, Messebauern, Materialherstellern, Messegesellschaften und Recyclingunternehmen. Nur gemeinsam lässt sich der Kreislauf effektiv schließen und der Messebau nachhaltiger gestalten.
12.5 Nachhaltigkeitskommunikation und -zertifizierung: Glaubwürdigkeit schaffen
Nachhaltigkeitsbemühungen im Messebau und bei Messeauftritten entfalten ihre volle Wirkung erst, wenn sie glaubwürdig und transparent kommuniziert werden. Eine authentische Nachhaltigkeitskommunikation und anerkannte Zertifizierungen schaffen Vertrauen bei Kunden, Besuchern und anderen Stakeholdern und können ein wichtiger Differenzierungsfaktor sein.
Die Grundlagen authentischer Nachhaltigkeitskommunikation sind Wahrheit, Transparenz, Relevanz, Klarheit und Nachprüfbarkeit. Es geht darum, faktenbasiert über die wichtigsten Nachhaltigkeitsaspekte zu informieren, Herausforderungen nicht zu verschweigen und übertriebene Behauptungen oder Greenwashing zu vermeiden.
Die Kommunikation muss zielgruppengerecht erfolgen. Auftraggeber benötigen oft detaillierte Nachweise für ihre eigene Berichterstattung, während Messebesucher eher prägnante Botschaften und erlebbare Beispiele schätzen. Fachpublikum interessiert sich für technische Details und Innovationen, Medien für greifbare Geschichten.
Verschiedene Kommunikationskanäle und -formate eignen sich: Informationen direkt am Messestand (Tafeln, Materialproben, interaktive Elemente), Druckmaterialien (Nachhaltigkeitsbroschüren, Zertifikate), digitale Kanäle (Websites, Social Media, Blogs) und die persönliche Kommunikation durch geschultes Standpersonal oder Experten.
Entscheidend für die Glaubwürdigkeit sind messbare Nachhaltigkeitsindikatoren. Quantifizierbare Daten zu Materialeinsatz (z. B. Recyclinganteil), Energieverbrauch, CO2-Fußabdruck (inkl. Messetransport), Abfallreduktion oder sozialen Aspekten machen die Aussagen nachvollziehbar und vergleichbar.
Nachhaltigkeitszertifizierungen und -standards von unabhängigen Dritten dienen als wichtiger Beleg und Orientierungshilfe. Dazu zählen produktbezogene Siegel (z. B. FSC, Blauer Engel, Cradle to Cradle), systembezogene Zertifikate (z. B. ISO 14001 für Umweltmanagement, ISO 20121 für nachhaltige Veranstaltungen) oder branchenspezifische Standards und Auszeichnungen.
Die Vermeidung von Greenwashing ist oberstes Gebot. Vage Aussagen, die Hervorhebung unwesentlicher Aspekte oder irreführende Bilder untergraben die Glaubwürdigkeit. Eine ehrliche Kommunikation, die auch Grenzen und Verbesserungspotenziale benennt, ist langfristig wirkungsvoller.
Neben Fakten spielen Storytelling und emotionale Aspekte eine Rolle. Geschichten über die Motivation hinter den Maßnahmen, über Herausforderungen und Erfolge oder über den positiven Impact können eine tiefere Verbindung schaffen und zum Handeln inspirieren. Partizipative Elemente binden Besucher ein.
Digitale Technologien wie digitale Nachhaltigkeitspässe (via QR-Code), AR-Visualisierungen oder Echtzeit-Monitoring-Dashboards können die Transparenz und Erlebbarkeit von Nachhaltigkeitsleistungen erhöhen.
Die Messung der Kommunikationswirkung (Reichweite, Verständnis, Glaubwürdigkeit, Imageeffekte) hilft, die Strategie zu optimieren. Schließlich sollte die Nachhaltigkeitsleistung systematisch in Nachhaltigkeitsberichten dokumentiert und in die allgemeine Unternehmenskommunikation integriert werden, um ein konsistentes Bild zu vermitteln und den kontinuierlichen Verbesserungsprozess zu unterstützen. Eine glaubwürdige Nachhaltigkeitskommunikation ist somit ein integraler Bestandteil eines verantwortungsvollen Messeauftritts.

Frau Andra Busse
Projektmanagement
Sprache: Deutsch / Englisch
Tel. +49 (0)4181 9212 36
abusse@mdsmessebau.de

Herr Karsten Niemann
Geschäftsführer