Kapitel 13: Digitalisierung und virtuelle Messekonzepte – Die Erweiterung des Raumes

Die digitale Transformation prägt unaufhaltsam alle Bereiche von Wirtschaft und Gesellschaft – und das Messewesen bildet hier keine Ausnahme. Technologische Innovationen eröffnen völlig neue Horizonte für die Gestaltung von Messeauftritten, die Interaktion mit Besuchern und die Messung des Erfolgs. Dieses Kapitel widmet sich intensiv der Digitalisierung im Kontext von Messen, Messebau und Messedesign. Wir analysieren die tiefgreifende digitale Transformation der Branche, untersuchen die Konzeption und Umsetzung virtueller und hybrider Messestände, beleuchten die Rolle interaktiver Technologien und digitaler Medien zur Steigerung des Engagements, gehen auf die erweiterten Möglichkeiten der Datenerfassung und des Lead-Managements ein und betrachten abschließend die Entwicklung eigenständiger virtueller Events und Online-Messen. Die Digitalisierung ist kein bloßer Trend, sondern ein fundamentaler Wandel, der neue strategische Ansätze erfordert und die Zukunft des Messewesens maßgeblich mitgestaltet – eine Entwicklung, die auch Messelogistik und Messetransport beeinflusst, etwa durch neue Anforderungen an die technische Ausstattung oder veränderte Besucherströme.

13.1 Digitale Transformation im Messewesen: Ein Paradigmenwechsel

Die Messebranche erlebt eine tiefgreifende digitale Transformation, angetrieben durch eine Konvergenz verschiedener Faktoren. Technologische Entwicklungen, wie Fortschritte bei Augmented und Virtual Reality (AR/VR), verbesserte Konnektivität durch 5G, der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und das Internet der Dinge (IoT), schaffen die technischen Voraussetzungen für völlig neue Messeerlebnisse. Gleichzeitig hat sich das Besucherverhalten massiv verändert. Besucher sind digital affiner, informieren sich umfassend online im Vorfeld und erwarten personalisierte, effiziente und nahtlose Erlebnisse über verschiedene Kanäle hinweg.

Wirtschaftliche Faktoren wie Kostendruck, der Wunsch nach globaler Reichweite und die Forderung nach besserer Messbarkeit des Return on Investment (ROI) treiben die Suche nach digitalen Lösungen ebenfalls voran. Digitale Formate versprechen oft höhere Effizienz und neue Monetarisierungsmöglichkeiten. Nicht zuletzt haben externe Einflüsse, insbesondere die COVID-19-Pandemie, als Katalysator gewirkt und die Akzeptanz digitaler und hybrider Formate massiv beschleunigt. Auch der wachsende Fokus auf Nachhaltigkeit fördert digitale Ansätze, die Reisen und Ressourcenverbrauch reduzieren können.

Diese Transformation manifestiert sich in allen Bereichen:

  • Digitalisierung der Planung und Organisation: 3D-Visualisierungen und VR ermöglichen realistische Standpreviews schon in der Messedesign-Phase. Kollaborative Online-Plattformen erleichtern die Zusammenarbeit verteilter Teams. Digitale Tools optimieren das Projektmanagement, die Beschaffung von Messebau-Leistungen und die Messelogistik. Auch die Personalplanung und -schulung wird zunehmend digital unterstützt.
  • Digitale Besucherakquise und -management: Datengetriebenes Marketing ermöglicht eine präzisere Zielgruppenansprache im Vorfeld. Online-Registrierung und digitales Ticketing vereinfachen den Zugang. Messe-Apps bieten personalisierte Informationen und Navigation. Digitales Lead-Management mit CRM-Integration optimiert die Nachbereitung.
  • Digitale Elemente am physischen Messestand: Interaktive Touchscreens, AR-Anwendungen zur Produktvisualisierung, VR-Stationen für immersive Erlebnisse oder digitale Displays bereichern den physischen Messestand und erweitern die Interaktionsmöglichkeiten. IoT-Sensoren ermöglichen die Analyse des Besucherverhaltens und eine adaptive Umgebungssteuerung.
  • Datenerfassung und -analyse: Daten werden zum zentralen Gut. Die Analyse von Besucherinteraktionen, Bewegungsströmen und Feedback ermöglicht eine kontinuierliche Optimierung des Messeauftritts und eine präzisere Erfolgsmessung. KI unterstützt bei der Mustererkennung und Personalisierung.
  • Hybride Messekonzepte: Die Kombination von physischen und virtuellen Elementen wird zum neuen Standard. Sie ermöglicht erweiterte Reichweite, flexible Teilnahmeoptionen und eine nahtlose Integration von Online- und Offline-Erlebnissen.
  • Neue digitale Geschäftsmodelle: Neben der klassischen Standvermietung entstehen neue Erlösquellen durch digitale Produkte (Premium-Content, Datenanalysen), Abonnementmodelle für ganzjährige Communities oder digitale Sponsoring- und Werbeformate.

Die erfolgreiche Bewältigung dieser Transformation erfordert jedoch mehr als nur Technologieeinsatz. Es bedarf einer klaren strategischen Vision, des Aufbaus digitaler Kompetenzen, einer Anpassung von Organisationsstrukturen und Prozessen sowie eines kulturellen Wandels hin zu mehr Agilität und Datenorientierung. Die Herausforderung liegt darin, einen integrierten Ansatz zu verfolgen, der den Besucher und dessen Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellt und Technologie als Mittel zur Schaffung eines echten Mehrwerts nutzt.

13.2 Virtuelle und hybride Messestände: Der erweiterte Präsentationsraum

Virtuelle und hybride Messestände sind die konkrete Manifestation der digitalen Transformation im Messebau und Messedesign. Sie gehen über die physischen Grenzen hinaus und schaffen erweiterte oder gänzlich neue Räume für Präsentation und Interaktion.

Virtuelle Messestände können sehr unterschiedlich gestaltet sein:

  • 2D-basierte Stände: Oft als interaktive Grafiken oder Microsites umgesetzt, bieten sie eine einfache, webbasierte Navigation und sind kostengünstig realisierbar. Sie eignen sich gut für informationsorientierte Auftritte.
  • 3D-Umgebungen: Diese schaffen begehbare, dreidimensionale Standarchitekturen, die ein räumliches Gefühl vermitteln. Die Darstellung kann realistisch oder stilisiert sein und ermöglicht eine freiere Erkundung durch den Besucher.
  • VR-basierte immersive Stände: Mittels VR-Headsets tauchen Besucher vollständig in eine virtuelle Welt ein. Dies ermöglicht hochdetaillierte, realistische Umgebungen und eine sehr intensive, immersive Produkterfahrung.

Hybride Standkonzepte verbinden die physische und die virtuelle Welt:

  • Digitale Zwillinge: Ein virtuelles Abbild des physischen Messestandes ermöglicht Remote-Besuchern eine ähnliche Erfahrung.
  • Live-Verbindungen: Besucher vor Ort und Remote-Teilnehmer können über Video-Schaltungen oder gemeinsame virtuelle Räume interagieren.
  • Synchronisierte Inhalte: Präsentationen oder Produktdemos können gleichzeitig physisch und digital erlebt werden.

Das Design und die User Experience (UX) sind bei virtuellen und hybriden Ständen erfolgskritisch. Eine intuitive Navigation, eine klare visuelle Gestaltung, die die Markenidentität widerspiegelt, und eine performante technische Umsetzung sind essenziell. Interaktionselemente müssen selbsterklärend sein, und Barrierefreiheit sollte von Anfang an mitgedacht werden.

Die Inhalte und Präsentationsformen müssen an das digitale Medium angepasst werden. Interaktive 3D-Modelle, 360°-Ansichten, Videos, Animationen, aber auch Live-Webinare, On-Demand-Präsentationen und virtuelle Workshops sind gängige Formate. Gamification-Elemente können das Engagement steigern.

Interaktion und Kommunikation sind das Herzstück virtueller und hybrider Erlebnisse. Text- und Video-Chats ermöglichen den direkten Austausch mit dem Standpersonal. Virtuelle Meetingräume und Matchmaking-Funktionen fördern das Networking. Feedback-Tools und Social-Media-Integration binden die Besucher aktiv ein.

Die technologische Umsetzung basiert auf spezialisierten virtuellen Eventplattformen, Web-Technologien (WebGL) oder Game Engines (Unity, Unreal). Wichtig sind Browserkompatibilität, Skalierbarkeit, Sicherheit, Datenschutz und die Integration mit anderen Systemen wie CRM.

Hybride Konzepte erfordern eine besonders sorgfältige Planung der physisch-digitalen Integration. Wie können nahtlose Übergänge geschaffen werden? Wie interagieren Besucher vor Ort mit Remote-Teilnehmern? Wie werden Daten konsistent erfasst?

Personalisierung spielt eine immer größere Rolle. Durch die Analyse von Besucherdaten können Inhalte und Erlebnisse adaptiv an individuelle Interessen angepasst werden, was die Relevanz und Effektivität deutlich steigert.

Ein großer Vorteil digitaler Formate ist die umfassende Erfolgsmessung. Detaillierte Analytics zum Besucherverhalten, zur Content-Nutzung und zur Lead-Generierung ermöglichen eine präzise Bewertung und kontinuierliche Optimierung des virtuellen oder hybriden Messestandes.

13.3 Interaktive Technologien und digitale Medien: Engagement im Fokus

Interaktive Technologien und digitale Medien sind Schlüsselkomponenten, um Messebesucher aktiv einzubinden, Erlebnisse zu vertiefen und Informationen auf ansprechende Weise zu vermitteln. Sie transformieren den Messestand von einem passiven Ausstellungsort zu einer dynamischen Interaktionsfläche.

Touchscreens und interaktive Displays sind weit verbreitet. Sie reichen von kleinen Tablets bis zu großformatigen Multi-Touch-Wänden und dienen als intuitive Schnittstellen für Produktkataloge, Konfiguratoren, Informationssysteme oder kollaborative Anwendungen. Ein gutes User Interface Design ist hier entscheidend für die Akzeptanz.

Augmented Reality (AR) erweitert die physische Realität um digitale Ebenen. Über Smartphones, Tablets oder spezielle AR-Brillen können Besucher zusätzliche Informationen zu Exponaten abrufen, Produkte virtuell im Raum platzieren oder interaktive Anleitungen erleben. AR schafft eine faszinierende Verbindung zwischen der realen und der digitalen Welt direkt am Messestand.

Virtual Reality (VR) bietet vollständig immersive Erlebnisse. Mit VR-Headsets können Besucher in virtuelle Produktwelten eintauchen, komplexe Prozesse simulieren oder Orte erleben, die physisch nicht zugänglich sind. VR eignet sich besonders für emotionale Erlebnisse und die Vermittlung komplexer räumlicher Zusammenhänge, erfordert aber oft eine persönliche Betreuung und Hygienekonzepte.

Mixed Reality (MR) und Extended Reality (XR) gehen noch einen Schritt weiter, indem sie virtuelle und physische Elemente nahtlos integrieren und Interaktionen zwischen beiden Welten ermöglichen. Dies eröffnet Potenzial für kollaborative Designprozesse oder komplexe Schulungsszenarien direkt auf der Messe.

Interaktive Projektionen und Projection Mapping verwandeln nahezu jede Oberfläche – Wände, Böden, sogar Exponate – in dynamische, interaktive Displays. Besucher können durch Bewegung oder Gesten mit projizierten Inhalten interagieren, was besonders aufmerksamkeitsstark wirkt und sich gut in das Messedesign integrieren lässt.

Mobile Anwendungen und Smartphone-Integration nutzen das persönliche Gerät des Besuchers als Schlüssel zur erweiterten Messeerfahrung. Messe-Apps bieten personalisierte Agenden, Navigation und Kontaktmöglichkeiten. QR-Codes, NFC oder Beacons am Messestand können spezifische mobile Interaktionen auslösen und eine nahtlose Customer Journey über den Standbesuch hinaus ermöglichen.

Spezialisierte interaktive Installationen und Physical Computing verbinden physische Objekte mit digitaler Intelligenz. Sensoren erfassen Besucheraktionen oder Umgebungsdaten und lösen Reaktionen in Form von Licht, Ton, Bewegung oder digitalen Inhalten aus. Solche maßgeschneiderten Installationen können einzigartige, multisensorische und oft spielerische Erlebnisse schaffen.

Für all diese Technologien ist ein effizientes Content-Management und eine durchdachte Distribution der Inhalte entscheidend. Zentrale Content-Management-Systeme (CMS) ermöglichen die Verwaltung, Aktualisierung und personalisierte Ausspielung von Inhalten über verschiedene Geräte und Plattformen hinweg.

Die erfolgreiche Integration dieser Technologien erfordert eine Gesamtstrategie. Sie müssen sinnvoll auf die Messeziele abgestimmt sein, einen klaren Mehrwert bieten, intuitiv bedienbar sein und sich harmonisch in das Messedesign und die Customer Journey einfügen. Technologie sollte immer das Erlebnis unterstützen, nicht dominieren.

13.4 Datenerfassung und Lead-Management: Kontakte digital optimieren

Die systematische Erfassung, Qualifizierung und Nachverfolgung von Messekontakten (Leads) ist ein Kernprozess zur Sicherung des Messeerfolgs. Digitale Technologien revolutionieren diesen Prozess, machen ihn effizienter, transparenter und datengesteuerter.

Ein strategisches digitales Lead-Management beginnt mit klaren Zielen und definierten Kriterien für einen qualifizierten Lead. Es muss in den Gesamtvertriebsprozess integriert sein und die Einhaltung von Datenschutzbestimmungen (DSGVO) von Anfang an sicherstellen.

Zur Besucheridentifikation am Messestand dienen verschiedene Technologien: Digitale Badges mit QR-Codes oder RFID-Chips ermöglichen schnelles Scannen. Mobile Apps können zur Identifikation und Interaktion genutzt werden. NFC oder Bluetooth Beacons erlauben kontaktlose Erkennung. Zukünftig könnten auch biometrische Verfahren eine Rolle spielen, wobei Datenschutz hier oberste Priorität hat.

Digitale Lead-Erfassungssysteme ersetzen zunehmend Papierformulare. Mobile Lead-Scanning-Apps auf Smartphones oder Tablets ermöglichen dem Standpersonal das schnelle Scannen von Badges und die sofortige Anreicherung mit Gesprächsnotizen und Qualifizierungsinformationen. Selbstbedienungsterminals erlauben Besuchern die eigenständige Eingabe ihrer Daten und Interessen. Ideal ist eine direkte Integration mit dem CRM-System des Unternehmens, um Datenkonsistenz zu gewährleisten und den Lead nahtlos weiterverarbeiten zu können. Cloud-basierte Plattformen bieten Flexibilität und Echtzeit-Zugriff.

Die Qualifizierung und Priorisierung von Leads ist entscheidend für eine effiziente Nachbearbeitung. Neben klassischen Kriterien (z. B. BANT-Modell) ermöglichen digitale Systeme automatisierte Scoring-Modelle, die verschiedene Faktoren gewichten und Leads in Kategorien (z. B. Hot/Warm/Cold) einteilen. KI kann hierbei unterstützen, indem sie z. B. Gesprächsinhalte oder digitales Verhalten analysiert.

Daten können nicht nur durch direkte Erfassung, sondern auch durch die Analyse von Interaktionen gewonnen werden. Die Nutzung interaktiver Elemente am Messestand, das Downloadverhalten oder die Verweildauer bei bestimmten Inhalten liefern wertvolle implizite Informationen über Besucherinteressen.

Die Integration der erfassten Daten in CRM- und Marketing-Automation-Systeme ist zentral. Sie ermöglicht automatisierte Follow-up-Prozesse, personalisierte Nachbearbeitungs-Kampagnen und ein lückenloses Tracking der Customer Journey.

Eine durchdachte Content-Strategie für die Nachverfolgung liefert den qualifizierten Leads relevante, personalisierte Informationen und unterstützt ihre Entwicklung im Verkaufszyklus (Lead Nurturing).

Die Conversion-Optimierung, also die Maximierung der Rate, mit der Leads zu Kunden werden, profitiert ebenfalls von digitalen Daten. Die Analyse von Conversion-Pfaden und A/B-Tests verschiedener Nachverfolgungsstrategien helfen, den Prozess kontinuierlich zu verbessern.

Umfassende Analytics und Business Intelligence liefern wertvolle Einblicke in die Messeperformance, das Besucherverhalten und die Effektivität des Lead-Managements. Dashboards visualisieren KPIs und ermöglichen datenbasierte Entscheidungen zur Optimierung zukünftiger Messebeteiligungen.

Zukunftstrends wie der verstärkte Einsatz von KI zur prädiktiven Lead-Qualifizierung, erweiterte Identifikationstechnologien und eine nahtlose Omnichannel-Integration werden das digitale Lead-Management weiter professionalisieren und zu einem zentralen Wettbewerbsfaktor machen.

13.5 Virtuelle Events und Online-Messen: Jenseits des physischen Raums

Neben der digitalen Erweiterung physischer Messen haben sich virtuelle Events und reine Online-Messen als eigenständige Veranstaltungsformate etabliert. Sie bieten einzigartige Vorteile wie globale Reichweite ohne Reiseaufwand, detaillierte Datenerfassungsmöglichkeiten und innovative Präsentationsformen, stellen aber auch spezifische Herausforderungen an Konzeption, Technik und Engagement.

Virtuelle Messen können unterschiedliche Formate annehmen: von einfachen, webbasierten Plattformen mit 2D-Ständen und Videokonferenz-Integration bis hin zu komplexen 3D-Umgebungen, die ein immersiveres, räumliches Erlebnis bieten. Sie können als Live-Events mit festem Programm, als On-Demand-Plattformen mit zeitlich flexiblem Zugang oder als hybride Formate mit wiederkehrenden Live-Phasen konzipiert sein. Der Fokus kann auf Information, Networking, Kollaboration oder immersivem Erleben liegen.

Die Planung und Konzeption virtueller Messeauftritte erfordert einen spezifischen Ansatz. Klare Ziele, eine genaue Zielgruppenanalyse (unter Berücksichtigung digitaler Affinitäten) und eine überzeugende Content-Strategie sind essenziell. Das Storytelling und die Gestaltung der Customer Journey im virtuellen Raum müssen die fehlende physische Präsenz kompensieren. Die Auswahl der richtigen Plattform und die Sicherstellung der technischen Voraussetzungen (Stabilität, Sicherheit, Benutzerfreundlichkeit) sind kritische Erfolgsfaktoren.

Das Design und die User Experience (UX) virtueller Messestände und Plattformen sind entscheidend für die Akzeptanz und das Engagement der Teilnehmer. Eine intuitive Navigation, eine klare visuelle Gestaltung, performante Ladezeiten und eine einfache Interaktion sind wichtiger als rein ästhetische Spielereien. Barrierefreiheit muss ebenfalls berücksichtigt werden.

Die Inhaltsformate müssen für den virtuellen Konsum optimiert sein. Kurze, prägnante Videos, interaktive Präsentationen, Live-Webinare mit Q&A, herunterladbare Ressourcen und gamifizierte Elemente eignen sich oft besser als lange, passive Vorträge. Personalisierte Inhalte erhöhen die Relevanz.

Interaktion und Networking sind die größten Herausforderungen virtueller Events. Gut gestaltete Kommunikationskanäle (Chat, Video-Calls), intelligente Matchmaking-Funktionen, virtuelle Networking-Lounges und moderierte Diskussionsrunden können helfen, die physische Distanz zu überbrücken und wertvolle Verbindungen zu schaffen. Aktives Community Management ist oft notwendig.

Die Organisation und Durchführung erfordern ein professionelles Projektmanagement, eine sorgfältige Content-Produktion, ein effizientes Teilnehmermanagement und einen reibungslosen technischen Betrieb während der Live-Phasen.

Das Marketing und die Besucherakquise für virtuelle Events nutzen primär digitale Kanäle. Eine klare Kommunikation des Mehrwerts, eine einfache Registrierung und eine mehrstufige Aktivierungs- und Erinnerungskampagne sind wichtig, um Teilnehmer zu gewinnen und deren tatsächliche Teilnahme sicherzustellen.

Ein großer Vorteil virtueller Formate sind die umfangreichen Möglichkeiten zur Datenerfassung und -analyse. Detaillierte Daten zum Besucherverhalten, zur Content-Nutzung, zur Interaktion und zur Lead-Generierung ermöglichen eine präzise Erfolgsmessung und kontinuierliche Optimierung. Der ROI kann oft genauer bestimmt werden als bei rein physischen Messen.

Hybride Konzepte, die virtuelle und physische Elemente integrieren, bieten das Potenzial, die Vorteile beider Welten zu vereinen, erfordern aber eine besonders sorgfältige Planung der Integration und der nahtlosen Besuchererfahrung über alle Kanäle hinweg.

Die Zukunft wird wahrscheinlich von einer weiteren Verschmelzung physischer und digitaler Formate geprägt sein, mit einem stärkeren Fokus auf ganzjährige Community-Plattformen, KI-gestützte Personalisierung und immersive Technologien, die virtuelle Erlebnisse noch realistischer und ansprechender machen.

Frau Andra Busse
Projektmanagement

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